Wer kennt nicht das Problem? weiblich - männlich - divers?
Wie finde ich bloß die korrekte Ansprache, ohne ins Fettnäpfchen zu treten?
Um es vorweg zu sagen: das kommt immer auf die jeweilige Situation an. Eine einheitliche Regelung ist hier schwer zu finden. Aber nicht den Kopf in den Sand stecken: es gibt natürlich ein paar Regeln, an denen man sich "lang hangeln" kann.
Die einfachste Variante zeigt sich bei der Unterscheidung von femininer und maskuliner Form. Hier gilt die höflichste und eindeutigste Variante der sprachlichen Gleichstellung wie folgt:
- Liebe Kolleginnen und Kollegen (schön die Frauen zuerst benennen! Das war so und bleibt so)
- Assistentin und Assistent
- jede und jeder
Das funktioniert sehr gut, wenn man viel Platz zur Verfügung hat. Bei Platzmangel wird es schon schwieriger. Da bietet sich die folgende Variante:
- Kaufmann/-frau
- Vertrauensmann/-frau
- jede/jeder
Oder die Extrem-Variante:
- Assistent/-in
- jede/r
Aber was ist nun mit den geschlechtsneutralen Formen?
Damit sind Substantive gemeint, die sich automatisch auf beide Geschlechter beziehen, weil es davon nur eine Form gibt.
Beispiel:
- der Mensch, der Fan, die Person, das Mitglied
im Plural sieht das so aus:
- die Studierenden, die Großen, die Jugendlichen
Oder um die Geschlechter komplett zu umgehen, kann auch eine völlige Umformulierung bzw. Umgehung der persönlichen Anrede erfolgen - dabei bitte aufpassen, dass der Text nicht zu unpersönlich wird.
Beispiel:
- aus Informant wird QUELLE
- aus Journalist wird PRESSE
Das ganze Spiel funktioniert aber auch umgekehrt, indem man die direkte Anrede nimmt.
Beispiel:
- Besucher werden gebeten, ihre Taschen einzuschließen -> Bitte schließen Sie Ihre Taschen ein
Gerade hier wird deutlich, dass es vielfältige Möglichkeiten gibt, Texte und Ansprachen umzuformulieren. Es ist Kreativität und auch ein bisschen Fantasie gefragt, aber vieles ist möglich!
Viel Spaß beim Ausprobieren und liebe Grüße
Andrea Walter